Sonntag, 7. November 2010

26.10. - 02.11. - Fortaleza

Unsere Woche in Fortaleza verging wie im Fluge. Wir fuehrten viele interessante Gespraeche mit den Koordinatoren des bundesstaatlichen und internatinalen Kolpingwerks. Wir werteten das Klassenprojekt Brasil09 aus, da hier die Idee entstand unseren jetzigen Projektort Porto auszuwaehlen. Wir sprachen auch ueber die weitere Zusammenarbeit und besuchten in dem Zuge Kolpingprojekte ausserhalb der Grossstadt.

Am 31. Oktober erlebten wir ein besonderes Ereignis, die Stichwahl zur Praesidentschaft Brasiliens. Der Wahlkampf, den wir nun auch schon vier Wochen mitgekriegt haben, hatte ein Ende und es herrschte sogar Alkoholverbot. 

Da hier jeder offen ueber seine politische Neigung spricht, haben wir viel ueber die zur Auswahl stehenden Kandidaten erfahren, weniger aber ueber die Partei. Die Partei ist in Brasilien eine Plattform fuer die Persoenlichkeiten und daher weniger wichtig. Das ist auch durch Umfragen belegt, die eine Uebereinstimmung des Volkes mit dem jetzigen Praesident Lula mit 96% bezeugt. Die Partei Lulas liegt mit 30 % sogar noch auf dem ersten Platz.


Am Nachmittag durften wir mit ins Wahlbuero und zusehen wie die Zahl des Kandidaten in den Computer eingegeben wird (13 fuer Dilma, 45 fuer Serra). Erscheint das Bild des Kandidaten bestaetigt man dieses mit der gruenen Taste und schon hat man gewaehlt. Tippt man eine falsche Zahl, erscheint kein Bild. 
In Brasilien herrscht eine Wahlpflicht, jeder muss im Wahlbuero erscheinen, auch wenn er die weisse Taste fuer: ENTHALTUNG drueckt. Erscheint man nicht im vorgesehenen Wahlbuero, muss man einen Abwesenheitsbescheid vorlegen, sonst darf man das Land nicht mehr verlassen und verliert noch weitere Rechte. Briefwahl wie in Deutschland ist hier nicht ueblich.
Die Wahlmaschienen haben den Vorteil, dass schon 2-3 Stunden nach Schliessung des letzten Wahllokals das 100 % Ergebnis feststeht.

DILMA VANA ROUSEFF, der P.T. (Arbeiterpartei) hat die Wahl mit 56% gewonnen und wird die erste Praesidentin des Landes. Der Nordosten hat massgeblich dazu beigetragen, hier erhielt Dilma 70,6% der gueltigen Stimmen.

- Louisa