Donnerstag, 4. August 2011

Part 5

Wir fahren uebers Wchenende zum Parnaiba. Was das Parnaiba ist? Das drittgroesste Flussdelta weltweit, nach Nil und Ganges. Sollte man kennen, tut man aber nicht. Wir fahren hin. An Schlaf ist zwar zu denken, diese Gedanken lassen sich jedoch nicht verwirklichen. Der Bus schuckelt ueber die bruechige Landstrasse, die Klimanlage kuehlt den Innenraum auf Kuelschranktemperatur herunter und aus dem Bordfernseher schallen brasilianische Oden an die Freunschaft und die Liebe.
ir machen einen Zwischenstopp, irgendwo im brasilianischen Hinterland. Schlagen uns, samt dem gehbehinderten Ziehsohn unseres Gastgebers, Schneisen durch urwaldiges Gestruepp und baden im Fluss - topp!
Geschlafen wird in Haengematten und um Zwei Uhr morgens geht es im Bus weiter zum Delta.

Oekotourismus. Was in Brasilien trotzdem nie fehlen darf ist die musikalische Beschallung. Der Mangrovenwald ist wunderschoen und aus dem Wald hoeren wir Affen; weniger schoen sind unsere Mittouristen - stark uebergewichtige Mittelstaendler, die ihren oekotouristischen Schwerpunkt auf Speis und Trank und somit auf ihre Koerpermitte verlagert haben.
Beim Krabbenessen filmt Julian verzueckt das kulinarische Spektakel der Mittelstaendler - ob es Knigge bis hierher geschafft hat - wohl eher nicht!
Zwischendurch baden wir im atlantischen Ozean und verbrennen und Haut und Fusssohlen beim Sprung von den Duenen.
Abends geht es zurueck.

Wieder in Porto, werden die Plantagenarbeiten vorangetrieben, mit oder ohne Waldkater. Bei der Frage, ob wir die grossen Palmen stehen lassen muessen, oder nicht gibt es Unschlçuessigkeit. Wir lassen uns zum Richter der Stadt einladen und der verkuendet, solange wir nicht agressiv abholzen, koennen wir alles umhauen - brasilianiosches Rechtsverstandnis...
Der Buergermeister genehmigt uns fuer die entgueltige "Entwaldung" einen Bagger. Und um unser Oekologisches Gewissen nicht zu sehr leiden zu sehen, wird beschlossen, Projektgelder fuer den Umweltschutz in Amazonien einzusetzen und zusammen mit dem NABU in Deutschland Baeume zu pflanzen.

Trotz in der Gruppe weit verbreitetem Heidentum, beschliesst die Gruppenfuehrung nach Campo Major, zu einem katholischen Kirchentag zu pilgern. Auf der Ladeflaeche eines Lasters gehen wir auf Wallfahrt.
Angekommen in Campo Major verstehen grosse Teile der Gruppe kaum das Mindeste an Inhalt...
Ok, rettet das Wasser, rettet die Erde, rettet das Leben - so weit ist alles klar.
Der, von Schleiren ueberzogene Stadtsee wir von einer Menschenkette eingeschlossen, als Zeichen des Schutzes; alte Plastikbecher werden auch in den See geworfen - vielleicht koennen die Fische ja draus trinken... Als eine Schildkroete ihren verschrumpelten Kopf aus dem feuchten Nass erhebt wird sie mit Steinen Beworfen - rettet die Schildkroeten? Nein, die Rede war doch vom Wasser!

Zurueck in Porto veranstalten wir "Spiele ohne Grenzen" - sehr gelungen und sehr lustig! Die Brasilianer sind verdammt schlechte verlierer und verlieren deshalb einfach nicht...

Heute Abend ist die "Noite cultural", auf der wir Quadrillha tanzen. Morgen gehts nach Teresina, anschliessend nach Rio und Deutschland - schuchz!

Viele Gruesse!

Valentin

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